Documentarserien

FRAUEN AM RUDER

2002
eine Serie von Bea Wilmes

Eine Produktion von LICHTBLICK FILM
In Koproduktion mit WDR und arte

Länge: 5 x 26’

SYNOPSIS
"Frauen auf einem Schiff bringen Unglück...“ Davon sind die meisten Seeleute bis heute überzeugt. Aber was erst haben Frauen auf Kriegsschiffen zu suchen? ‘Frauen am Ruder‘ sind in der Bundesmarine seit 2001 Realität. Nach dem bahnbrechenden Urteil des Europäischen Gerichtshofes werden erstmals weibliche Kadetten und Offiziersanwärter an der Waffe ausgebildet.

Anna, Sabrina, Kerstin und Christina gehören zum ersten Jahrgang. Insgesamt nur 36 Frauen haben das Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen. Es gehört auch viel Mut dazu, sich in dieser traditionellen Männerwelt zu behaupten. Nicht alle werden es schaffen, Offizier oder gar Kapitän in der Bundesmarine zu werden. Davor steht ein langsamer und mühsamer Weg. ‘Frauen am Ruder‘ begleitet die vier jungen Rekrutinnen vom ersten Morgenappell, über die Strapazen der Grundausbildung, und Hochseemanövern auf dem Segelschulschiff ‘Gorch Fock‘, bis hin zur ersten Fahrt auf dem Kriegsschiff.

Der historische Umbruch der Bundesmarine durch die Aufnahme weiblicher Matrosen und Offiziersanwärter wird verschärft von einem weiteren tiefgreifenden Einschnitt: den Terroranschlägen vom 11. September. Jetzt werden Soldaten nicht mehr allein für den Wartestand oder Friedensmissionen ausgebildet – sondern verstärkt für den Kriegseinsatz.
Anna, Sabrina, Kerstin und Christina werden unvermittelt mit dieser Entwicklung konfrontiert – und nicht zuletzt auch ihre Freunde und Familien. Die vier jungen Frauen müssen sich entscheiden, ob sie sich auf Dauer bei der Bundesmarine verpflichten – auf die Gefahr hin, nach Abschluss ihrer Ausbildung in Kriegseinsätze geschickt zu werden.

Unter diesen neuen Vorzeichen hat sich die Serie verändert – von einer Langzeitbeobachtung hin zu einem exemplarischen Dokument über eine Armee im Umbruch.

Die Kölner Filmemacherin Beatrix Wilmes hat sich mit ihren sensiblen Langzeit-beobachtungen einen Namen gemacht. Bei Dreharbeiten in Israel wurde sie zum ersten mal mit dem konfrontiert, was damals in Deutschland noch ein Tabu war: Frauen an der Waffe.

Ihr ambitioniertes Projekt, die erste Generation von Frauen bei der Bundeswehr über ein ganzes Jahr hinweg zu begleiten, schien zunächst illusorisch. Nie zuvor hatte jemand über einen so langen Zeitraum unkontrolliert in militärischen Einrichtungen gedreht. Nach einem langem Entscheidungsprozeß kam die Zusage schließlich von der Spitze des Verteidigungsministeriums. Eine Zusage, die nach dem 11. September fast widerrufen worden wäre.

TEAM
Idee/Regie: Beatrix Wilmes
Produzent/Dramaturg: Carl-Ludwig Rettinger
Redaktion: arte G.E.I.E. - Anett Sager, WDR - Rolf Bringmann
Kamera: Claudia Richarz
Montage: Gesa Marten
Ton: Maarten van de Voort, Andreas Bäuerle, Bernd Rottländer
Sprecherin: Julia Beerhold